Alltagsrassismus begleitet Stephan Anpalagan schon sein ganzes Leben lang. Er argumentiert mit Fakten gegen rechtes Denken. Und bringt mit seiner Firma ein Demokratie-Zertifikat für Unternehmen auf den Weg.
Der Terroranschlag von Halle hat den Fokus wieder mal auf den schwelenden Antisemitismus im Land gelegt. Für Marina Chernivsky kam die Tat nicht überraschend. Und doch markiert sie einen Einschnitt.
Salome Saremi-Strogusch verlor vor elf Jahren ihren Bruder, weil der einer jungen Frau helfen wollte. Wenig später gründete sie einen Verein und setzt sich seitdem mit vielen anderen für Zivilcourage ein.
Menschen mit Migrationsgeschichte haben es in Sachsen-Anhalt nicht leicht. Deshalb haben sie sich vor zehn Jahren in einem Netzwerk zusammengetan – und setzen sich hartnäckig dafür ein, gehört zu werden.
Theater sind Orte der gesellschaftlichen Debatte, Orte des Konfliktes und der Utopie. Vor Publikum werden Missstände vorgeführt und verhandelt. Michael Ruf wagt sich mit seinem Ensemble an die brisanten Themen.
Im Netz hat sich Tarik Tesfu seine eigene Bühne geschaffen. Ihm geht es um Feminismus, Gender und Rassismus – weniger akademisch, dafür provokant. Als nächstes will er den deutschen Late-Night-Talk aufmischen.
800 islamfeindliche Übergriffe wurden im letzten Jahr gemeldet. Mulla Çetin fordert die Regierung auf, sich diesem Problem zu stellen. Seine Hoffnung: ein neues Amt. Ob es das aber wirklich geben wird? Ungewiss.
Seine Plakataktionen sorgen regelmäßig für Aufsehen, Irritation oder ein süffisantes Lächeln. Künstler Dies Irae protestiert gegen die Straßenwerbung und setzt eigene Botschaften dagegen. Veto durfte ihn exklusiv begleiten.
Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne und stellen all jene vor, die für Veränderung etwas riskieren. Veto ist die Stimme der unzähligen Engagierten im Land und macht sichtbar, was sie täglich leisten. Sie helfen überall dort, wo Menschen in Not sind, sie greifen ein, wenn andere ausgegrenzt werden und sie suchen nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme.
Mediale Aufmerksamkeit aber bekommen ihre mutigen Ideen nur selten. Das muss sich ändern – und Aktivismus endlich raus aus der Nische! Die Aktiven brauchen vor eine starke Stimme und Wertschätzung für ihre Arbeit. Mit Veto machen wir Engagement sichtbar und zeigen denen, die finden, dass es nun höchste Zeit ist, sich einzumischen, wie es gehen kann. Unsere Botschaft an alle Gleichgesinnten da draußen: Ihr seid nicht allein!
Mit Print gescheitert?
Veto gab es bis Sommer 2022 auch als gedrucktes Magazin. Doch die extrem gestiegenen Preise für Papier, Druck und Vertrieb wurden für uns zur unternehmerischen Herausforderung. Gleichzeitig bekamen wir Nachrichten aus der Community, dass sich viele ein Abo nicht mehr leisten können. Wir waren also gezwungen, das gedruckte Magazin nach insgesamt zehn Ausgaben (vorerst) einzustellen.
Aber – und das ist entscheidend: Es ist keinesfalls das Ende von Veto, sondern der Beginn von etwas Neuem. Denn in Zeiten multipler Krisen wird Veto dringend gebraucht. Um Hoffnung zu geben, zu verbinden, zu empowern und zu motivieren. Deshalb machen wir alle Recherchen und Porträts kostenfrei zugänglich. Denn: Der Zugang zu Informationen über Aktivismus und Engagement darf keinesfalls davon abhängen, was am Ende des Monats übrig ist.
Transparenzhinweis
Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, dem GLS Treuhand e.V., dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und der Bürgerstiftung Dresden. Bis 2022 war auch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS beteiligt. Der Aufbau der Webseite wurden realisiert durch eine Förderung der Amadeu Antonio Stiftung (2019) und des Förderfonds Demokratie (2020).
Du kannst uns mit einer Spende unterstützen: DE50 4306 0967 1305 6302 00 oder via PayPal.