Mehr als zwölf Millionen Menschen in Deutschland besitzen keinen deutschen Pass. Einbürgerungsverfahren dauern lange oder kommen oft gar nicht zustande. Miman Jasarovski geht mit seinem Bündnis gegen bürokratische Hürden vor.
Für Irfan Taufik ist das Theaterspiel Heimat und Zuflucht in einem. Es begleitete ihn durch den Bombenhagel im Irak und genauso durch die Einsamkeit nach seiner Flucht. Heute entwickelt er Stücke mit jungen Geflüchteten – um Halt zu geben.
Was bleibt, wenn der Spaß verschwindet? Nicht viel, findet Sasha Dolgopolov. Die russische Comedian war gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen. Wie sie trotz allem ihren Humor behält und was der Tod von Alexej Nawalny für sie bedeutet.
Vor 18 Jahren kam Rex Osa aus Nigeria nach Deutschland. Asyl musste er sich vor Gericht erstreiten. Heute hilft er anderen Geflüchteten, in Deutschland Fuß zu fassen oder begleitet Familien nach der Abschiebung.
Diskriminierungen und Armut machen krank. Die Poliklinik in Hamburg-Veddel versorgt daher einen ganzen Stadtteil mit medizinischen und psychologischen Angeboten und setzt sich für bessere Wohnverhältnisse ein.
Fadumo Korn ist laut gegen weibliche Genitalverstümmelung. Sie hat aus dem unendlichen Leid, das ihr als kleinem Mädchen angetan wurde, einen unbändigen Willen entwickelt, um anderen Betroffenen zu helfen.
In einer WG in Schwäbisch Gmünd leben homosexuelle Geflüchtete zusammen – die Rainbow Refugees. Es ist ein Ort, der die Wunden der Vergangenheit heilen lässt und der Halt für einen Neuanfang gibt. Ein Besuch.
Auf dem Bolzplatz kickte Tuğba Tekkal mit den Jungs – gegen die Regeln ihrer Eltern. Auf ihrem Weg in die Fußball-Bundesliga erfuhr sie täglich Rassismus, aber auch das Gefühl von Freiheit. Das gibt sie jetzt zurück.
Wer schön sein will, muss erstmal gar nichts! Im Leipziger Grand Beauty Salon geht es nicht nur ums Aussehen. Hier wird gemeinsame Fürsorge und der Dialog zwischen verschiedenen Realitäten zelebriert.
Deutschland ist ein Einwanderungsland – doch im Rechtswesen sind Menschen mit Migrationshintergrund noch immer unterrepräsentiert. Der Postmigrantische Jurist*innenbund drängt deshalb auf mehr Diversität.
Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne und stellen all jene vor, die für Veränderung etwas riskieren. Veto ist die Stimme der unzähligen Engagierten im Land und macht sichtbar, was sie täglich leisten. Sie helfen überall dort, wo Menschen in Not sind, sie greifen ein, wenn andere ausgegrenzt werden und sie suchen nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme.
Mediale Aufmerksamkeit aber bekommen ihre mutigen Ideen nur selten. Das muss sich ändern – und Aktivismus endlich raus aus der Nische! Die Aktiven brauchen vor eine starke Stimme und Wertschätzung für ihre Arbeit. Mit Veto machen wir Engagement sichtbar und zeigen denen, die finden, dass es nun höchste Zeit ist, sich einzumischen, wie es gehen kann. Unsere Botschaft an alle Gleichgesinnten da draußen: Ihr seid nicht allein!
Mit Print gescheitert?
Veto gab es bis Sommer 2022 auch als gedrucktes Magazin. Doch die extrem gestiegenen Preise für Papier, Druck und Vertrieb wurden für uns zur unternehmerischen Herausforderung. Gleichzeitig bekamen wir Nachrichten aus der Community, dass sich viele ein Abo nicht mehr leisten können. Wir waren also gezwungen, das gedruckte Magazin nach insgesamt zehn Ausgaben (vorerst) einzustellen.
Aber – und das ist entscheidend: Es ist keinesfalls das Ende von Veto, sondern der Beginn von etwas Neuem. Denn in Zeiten multipler Krisen wird Veto dringend gebraucht. Um Hoffnung zu geben, zu verbinden, zu empowern und zu motivieren. Deshalb machen wir alle Recherchen und Porträts kostenfrei zugänglich. Denn: Der Zugang zu Informationen über Aktivismus und Engagement darf keinesfalls davon abhängen, was am Ende des Monats übrig ist.
Transparenzhinweis
Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, dem GLS Treuhand e.V., dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und der Bürgerstiftung Dresden. Bis 2022 war auch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS beteiligt. Der Aufbau der Webseite wurden realisiert durch eine Förderung der Amadeu Antonio Stiftung (2019) und des Förderfonds Demokratie (2020).
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