Auf ein Wort — Jessy James LaFleur

Jessy James LaFleur macht das, was die demokratischen Parteien zulange schon versäumt haben: Sie geht aufs Land. An Orte, die anfällig sind für rechte Parolen und völkische Gedanken. Hier streitet sie für ein anderes Narrativ vom „Osten“.
5. September 2024
9 Minuten Lesezeit
Text: Charlotte Herrmann — Fotos: Karla Schröder

Knapp 142 Kilometer von Berlin entfernt liegt die Oberlausitz. 67 Prozent der Region gehören zu Sachsen, 30 Prozent zu Polen und drei Prozent zu Brandenburg. „Wo Öffis kaum vorhanden sind, wo Frustration sich stetig aufbäumt und Wälder für Kohle verschwinden, wo Menschen sich ungehört und abgehangen fühlen.“ So beschreibt Jessy James LaFleur den Landstrich. 

Bei der Landtagswahl in Sachsen Anfang September erzielte die AfD auch hier große Erfolge – in einzelnen Gemeinden waren es sogar mehr als 50 Prozent der Stimmen. Im Landtag stehen der als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei damit künftig 40 Sitze zu. „Ich bin in keine Schockstarre verfallen. Du weißt ja was kommt“, sagt LaFleur mit Blick auf die Ergebnisse. „Und trotzdem hoffst du innerlich, dass du dich am Ende irrst.“

Die Tage nach der Wahl sind für viele Menschen im Freistaat nicht einfach, auch für sie nicht. Zwischen Frustration und Ernüchterung breitet sich auch ein Gefühl der Angst aus. Der Erfolg der AfD lässt eine neue Normalität erahnen, in der rechte Parolen und Gewalt ungehindert hervortreten können. Für Jessy James LaFleur steht deshalb fest: „Dass wir nicht aufgeben, dass wir nicht weggehen. Trotz des gefühlten Weltuntergangs.“

Jessy James LaFleur bringt sich schon lange in der Region ein. Warum hier? „Ich habe mich gefragt, wieviel mein Engagement noch wert ist, wenn ich mit meinen bühnenpoetischen Texten immer nur in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Leipzig auf der Bühne stehe.“

Dabei gehört die Spoken-Word-Aktivistin selbst einer europäischen Minderheit an und weiß daher, wie es sich anfühlt, im eigenen Land „am Rand“ aufzuwachsen. In Ostbelgien geboren, gehört sie mit knapp 80 000 anderen Menschen zu einer deutschsprachigen Minderheit. Es ist die kleinste der insgesamt drei Gemeinschaften in Belgien und zählt wahrscheinlich zu den am besten geschützten Minoritäten Europas. „Wir sind seit 50 Jahren autonom und haben ein eigenes Ministerium, das unsere Interessen gegenüber der belgischen Regierung vertritt. Das ist ein Privileg, was ich lange nicht verstanden habe“, fasst LaFleur zusammen. 

Poesie als Waffe

Bevor sie schließlich in Deutschland landet, lebt sie in 14 anderen Ländern. Das Dasein als Nomadin führt sie auf der ganzen Welt, im Schreiben aber findet sie eine ständige Begleitung. Über HipHop stößt sie als 18-Jährige auf das Genre „Spoken Word“. Im gesprochenen Wort verbinden sich Lyrik und Prosa mit Performance. Die geschriebenen Texte werden mündlich vorgetragen und können Elemente aus Rap, HipHop, Dadaismus, Musik, Theater enthalten. 

In englischsprachigen Ländern feiert Spoken Word schon länger Erfolge – und Menschen wie Amanda Gorman bringen Gesellschaftskritik auf die Bühne. Seinen Anfang fand das Genre in den Fünfzigern, als Weiterentwicklung des Jazz. „Der Anspruch war damals, mit Worten und der eigenen Sprache, Jazzmusik zu imitieren“, weiß LaFleur. „Spoken Word wurde vor allem von afro-amerikanischen Musiker*innen und Poet*innen zu dem gemacht, was es heute ist.“ 

In ihrer Arbeit bringt LaFleur beides zusammen: Poesie und Aktivismus. Das gesprochene Wort ist ihre Waffe in der Welt. Sie spricht auf verschiedenen Bühnen überall in Europa, organisiert oder moderiert Literaturveranstaltungen – nicht ohne ihrem Publikum Hoffnung mitzugeben. Von „Hauptsache dagegen“ hält sie wenig: „Es ist leicht, sich auf eine Bühne zu stellen, etwas scheiße zu finden und ohne Lösungsvorschlag wieder zu gehen. Klar, das kann ich auch. Aber wenn ich keinen Lösungsvorschlag liefere, was ist dann dieser Text wert?“ 

Und weil gerade Jugendliche im politischen Diskurs oft vergessen werden, will LaFleur ihnen Gehör verschaffen. Nicht per Ferndiagnose, sondern mit Ideen, die von ihnen selbst stammen. Denn sie weiß: „Junge Menschen im ländlichen Raum sind engagiert. Da muss nicht jemand aus der sozialen Arbeit aus Berlin hierherkommen und erklären, wie Engagement funktioniert. Ich frage mich: Warum werden Jugendliche nicht in ihrem Engagement abgeholt?“

Jessy James LaFleur hat deshalb bereits diverse Text-, Buch- und Bühnenprojekte ins Leben gerufen. Die europaweite Literaturinitiative „Angeprangert! Spoken Word“ gründete sie 2015, wenige Jahre später folgte die erste Spoken Word Akademie. Dabei entsteht ein mobiler Ort, an dem sich Jugendliche mit Literatur und dem gesprochenen Wort auseinandersetzen. 

Kultur im Osten

Ausdrücken, was falsch läuft, Ungerechtigkeiten überwinden, Verborgenes an die Oberfläche holen: all das kann Sprache. Für die Jugendarbeit im ländlichen Raum habe das gesprochene Wort außerdem noch eine andere Funktion. „Wenn wir junge Erwachsene demokratisch bilden wollen, müssen wir back to the roots.“ Was LaFleur meint, ist ein Kollektivismus mit Poesie. 

Für die Bühnenpoetin ist Sprache ein „großartiges Vehikel, um Türen zu öffnen“. Dafür gibt sie jungen Menschen das nötige Werkzeug an die Hand, um die eigene Gefühlswelt in Worte zu fassen. Und um ihnen zu Selbstwirksamkeit und (mehr) eigener Wertschätzung zu verhelfen. „Jugendliche werden in Projekten oft zu Konsumierenden gemacht. Nach dem Motto: ‚Schön, dass du vorbeigekommen bist, jetzt kannst du wieder gehen‘“, sagt LaFleur. Daher funktioniert ihre Spoken Word Akademie ohne Hierarchien: „Die Jugendlichen machen die Erfahrung, dass sie selbst etwas bewirken können. Das kann unglaublich produktiv und heilsam sein“. 

In ihrem Team reicht die Altersspanne von 15 bis 24. Betreut werden momentan 40 Personen. Für die Teilnehmenden ist die Ausbildung kostenlos, finanziert wird sie über Fördermittel und Spenden. So könnten sich nicht nur „Kinder besser betuchter Eltern“ die Ausbildung leisten. Vieles werde deshalb ehrenamtlich gestemmt. Es sei der Zusammenhalt, der mit Spoken Word gefördert werde, meint LaFleur. „Niemand stellt dich in Frage, ob du zum Beispiel trans Mann oder Ossi bist. Du bist Teil des Teams. Das Gefühl, nicht allein zu sein, gibt dir Mut und Halt. Das ist das, was Spoken Word immer schaffen wollte: Du schreibst als Individuum, aber dein Text ist immer Teil eines Kollektivs. Du musst nie allein auf die Bühne.“

In ihren eigenen, sehr persönlichen Texten geht es um Gerechtigkeit, um Ausgrenzung und darum, was Frausein für sie bedeutet. Genauso geht es auch um „den Osten“, um Vorurteile, Abwanderung, Rechtsextremismus oder eine „unüberwindbare Mauer im Kopf“. 

Darüber zu sprechen, was es heißt, in Ostdeutschland zu leben, geht allerdings nicht ohne die Erzählungen von Gewalt, die mit Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen ihren Anfang finden und sich bis heute fortsetzen. Hass, der sich in Wahlerfolgen für die AfD niederschlägt. Zahlen, mit denen eigentlich alles gesagt zu sein scheint. Der „Osten“? Ausnahmslos rechts.  

Über Nazis reden

„Ich war mal bei einem Poetry Slam, wo ein engagierter Text gegen Nazis vorgetragen wurde“, erinnert sich LaFleur. „Als die Person von der Bühne kam, sich im Backstage aufs Sofa fallen ließ, sagte sie bloß: ‚Geil, im ‚Osten‘ geht Hitler immer.‘ Zwei Minuten vorher hatte der Typ noch auf der Bühne dazu aufgerufen, dass wir die Demokratie retten müssen. Ich war fassungslos.“

Wenn zum Beispiel die Tagesschau auf Instagram über rechte Ausschreitungen in den neuen Bundesländern berichtet, sei in den Kommentarspalten oft die Forderung zu lesen: „Zieht die Mauer wieder hoch.“ Dabei sei die Vorstellung, Nazis gebe es nur in bestimmten Regionen, Teil des Problems, bemerkt LaFleur. Das Narrativ vom „braunen Osten“ würde Rechtsextremismus zum alleinigen Erbe der Nachwendezeit machen – der mit dem Rest des Landes vermeintlich nichts zu tun habe. „Wie eine Müllhalde“, ergänzt LaFleur.

Schuld und Verantwortung ließen sich damit einfach gen Osten abgeben. Was macht das mit der eigenen Arbeit? LaFleur muss nicht lange nach einer Antwort suchen: „Es ist krass. Wenn wir über den ‚Osten‘ reden, dann immer nur im Kontext von Rechtsextremismus.“ 

Als Aktivistin hält sie dagegen, weil allein ihre Arbeit der beste Gegenbeweis sei. Während oft nur über Nazis geredet wird, blieben all diejenigen unerwähnt, die dafür kämpfen, dass die Realität eine andere wird. „Sachsen ist rechts. Aber ich engagiere mich hier“, erwidert LaFleur in einem Antwortbrief an Jan Böhmermann. Zuvor hatte der Satiriker in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ das Ost-Bundesland als einen Ort benannt, „an dem Nazis noch Nazis sein können“. Eine Antwort von Böhmermann hat LaFleur allerdings nie erhalten.

Das Problem dabei: Wenn Böhmermann über Neonazi-Aufmärsche in Sachsen berichtet, dann sind das bittere Wahrheiten, die benannt werden müssen. „‚Der Osten ist rechts!‘ Und ich wäre blauäugig, würde ich das Gegenteil behaupten“, erklärt Jessy James LaFleur, „aber laut sind leider die Falschen.“ Und dann diene die Bezeichnung „Osten“ nicht mehr nur zur Verortung auf der Landkarte, sondern auch im politischen Spektrum. Dabei sei es einfach, „aus der Ferne gegen fünf Bundesländer zu wettern. Ohne betroffen zu sein, lassen sich traurige Tatsachen recht schnell zu bitteren Witzen umdichten.“ Witze, die Probleme berühren, die tief wurzeln.

Mit dem Erstarken rechtsextremer Parteien nehme auch etwas anderes zu: der Trend, den „Osten“ erklären zu wollen. Warum die AfD in Sachsen und Thüringen mehr als 30 Prozent der Stimmen erhält, ließe sich mit Blick in die Vergangenheit beantworten: 40 Jahre Diktatur, gefolgt von Arbeitslosigkeit, Abwanderung und dem Gefühl, abgehängt worden zu sein. 

Gegenerzählung

Auch bei der Europawahl wurde wieder einmal deutlich, dass die AfD vor allem dort stark ist, wo einst die Mauer das Land in zwei Hälften teilte. Was von der Transformationsgesellschaft bleibt, sind „Ost-Erfahrungen“, die unterschiedlicher nicht sein könnten: „Der Osten“, das ist für die einen „Tote Oma“, Simson und Jugendweihefeier. Alltagserinnerungen und materielle Hinterlassenschaften zeugen von einem Land, das es auf dem Papier nicht mehr gibt.

„Der Osten“, das bedeutet für andere Skinheads, Springerstiefel, Sonnenblumenhaus. Unter dem Hashtag #baseballschlägerjahre entstand 2019 auf Twitter eine Gegenerzählung zur nostalgischen Verklärung Ostdeutschlands. Unzählige Menschen schlossen sich an und berichten bis heute von rechtsextremen und rassistischen Übergriffen der Nachwendezeit. 

In der Arbeit mit Jugendlichen aus den ostdeutschen Bundesländern werde Jessy James LaFleur des Öfteren gespiegelt, dass die „meisten jungen Ostdeutschen nicht in dem Wissen aufwachsen, ostdeutsch zu sein. Sie werden ostdeutsch durch die Gegenüberstellung mit dem ‚Westen‘“. Ostdeutsch zu sein, das hieße für viele Konfrontation mit Vorurteilen, Klischees und die Reaktion: „Oh krass, du bist aus Ostdeutschland. Kennst du Nazis?“

Aus Gründen wie diesen hat LaFleur den „Ost-West-Poetry“ initiiert. Ostsächsische treffen auf westdeutsche Jugendliche und andersherum, um gemeinsam poetisch zu reflektieren, ob es die „Einheit“ überhaupt gibt. Entstanden ist ein Sammelband aus diversen Textstücken, die eindrücklich wiedergeben, was ost- und westdeutsche Jugendliche trennt – und was sie eint. LaFleur ist überzeugt: „Wir haben keine richtigen Ventile, um Erfahrungen der Jugendlichen in Worte zu fassen. Die Spoken Word Akademie versucht, so ein Ventil zu sein.“ 

Wie schwierig es sein kann, anders über „den Osten“ sprechen zu wollen, hat LaFleur in der Vergangenheit erlebt – mit ihrem eigens produzierten, zweistündigen Dokumentarfilm, der den Titel „Sachsen ist mehr“ trägt. Was als Wertschätzung für all die Engagierten gedacht war, ging nach hinten los. Der Vorwurf: Schönmalerei der Zustände. Am Ende dominierte für sie vor allem die Erkenntnis, wie ermüdend Engagement sein kann – und wie einsam.

Den Hass ertragen

Obwohl es nicht ihre Absicht gewesen sei, einen „positiven Film über Sachsen“ zu drehen, habe sie sich der Kritik gestellt. Mit dem Ergebnis, dass bereits die Vorstellung davon, was Aktivismus ist, eine Frage des Standortes sei. Nicht selten würden Kulturkonzepte aus den Großstädten an der Wirklichkeit auf dem Land scheitern. LaFleur sieht darin ein Problem: „Dass wir alle so damit beschäftigt sind, irgendwelche Gruppen zu bilden, statt uns damit auseinanderzusetzen, wie wir Zusammenhalt stärken, um gegen rechts zu mobilisieren.“ 

Engagement und Aktivismus im ländlichen Raum hieße auch, immer wieder auf Konflikte zu treffen, die es zu benennen und mit denen es umzugehen gilt. Das sind Fragen wie: Kann ich als aktivistischer Mensch rechte Einschüchterungsversuche aushalten? Oder muss ich genau deshalb bleiben? LaFleur bricht 2022 aus diesem Spannungsfeld aus. Sie zieht nach Prag, weil es ihr mental nicht mehr gut geht. „Ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr kann, dass ich den vielen Hass, der mir als engagierte Person entgegengebracht wird, nicht mehr aushalte. Noch nie in meinem Leben hatte ich so sehr das Gefühl, Menschen zu polarisieren.“ 

Die Spoken Word Akademie steuert sie von der tschechischen Hauptstadt aus. Gelegentlich, für Projekte, Veranstaltungen und ihren Partner, kehrt sie wieder zurück nach Deutschland. Die Entscheidung, die Oberlausitz verlassen zu haben, bereut sie nicht: „Wäre ich geblieben, wäre ich wahrscheinlich schwer depressiv geworden.“ 

Vieles in Jessy James LaFleurs Leben ist ein Kampf. Sie führt ihn für sich selbst, aber vor allem für andere und deshalb, weil „Hauptsache dagegen“ eben nicht ausreicht. So bleibt sie weiter dran, weil ihr diejenigen wichtig sind, die oft untergehen. „Ich mache weiter. Auch für mein 16-jähriges Ich, das sich gewünscht hätte, gehört, verstanden, angenommen zu werden.“

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