Michael Nattke berät seit Jahren Behörden und Initiativen im Umgang mit Rassismus und Neonazis. Trotz großer Erfahrungen sei die Arbeit sehr viel schwieriger geworden. Woran das liegt? Ein Rück- mit Ausblick.
Das Treibhaus im sächsischen Döbeln schafft kulturellen Freiraum und will Alternativen bieten. Doch der Verein um Judith Schilling hat es nicht nur mit Angriffen der AfD zu tun, sondern auch immer noch mit der NPD.
Vor den Landtagswahlen im Osten sorgen sich viele vor einem Erfolg der AfD – besonders in Sachsen. Um auf die schwierige politische Situation aufmerksam zu machen, ruft das Unteilbar-Bündnis zum Demonstrieren auf.
Wer eine Alternative zum Fußballkommerz sucht, flüchtet auf die Bolzplätze der Republik. In der siebthöchsten Liga kickt der Rote Stern Leipzig. Kein gewöhnlicher Hobbyklub, sondern ein Verein mit Tradition, Haltung und Fankultur.
Cornelia Heyken ist Sozialarbeiterin im Internet. Dort versucht sie, junge Menschen zu erreichen, bevor die sich radikalisieren. Dafür braucht sie allerdings auch die Unterstützung der Plattformen. Doch die tun sich schwer.
Seine Plakataktionen sorgen regelmäßig für Aufsehen, Irritation oder ein süffisantes Lächeln. Künstler Dies Irae protestiert gegen die Straßenwerbung und setzt eigene Botschaften dagegen. Veto durfte ihn exklusiv begleiten.
Giulia Silberberger amüsiert sich gerne über Verschwörungstheorien – sieht darin aber auch ein großes Risiko. Die Gründerin der Initiative „Der goldene Aluhut“ berät Ausstiegswillige und Angehörige und teilt ihr Wissen.
Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne und stellen all jene vor, die für Veränderung etwas riskieren. Veto ist die Stimme der unzähligen Engagierten im Land und macht sichtbar, was sie täglich leisten. Sie helfen überall dort, wo Menschen in Not sind, sie greifen ein, wenn andere ausgegrenzt werden und sie suchen nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme.
Mediale Aufmerksamkeit aber bekommen ihre mutigen Ideen nur selten. Das muss sich ändern – und Aktivismus endlich raus aus der Nische! Die Aktiven brauchen vor eine starke Stimme und Wertschätzung für ihre Arbeit. Mit Veto machen wir Engagement sichtbar und zeigen denen, die finden, dass es nun höchste Zeit ist, sich einzumischen, wie es gehen kann. Unsere Botschaft an alle Gleichgesinnten da draußen: Ihr seid nicht allein!
Mit Print gescheitert?
Veto gab es bis Sommer 2022 auch als gedrucktes Magazin. Doch die extrem gestiegenen Preise für Papier, Druck und Vertrieb wurden für uns zur unternehmerischen Herausforderung. Gleichzeitig bekamen wir Nachrichten aus der Community, dass sich viele ein Abo nicht mehr leisten können. Wir waren also gezwungen, das gedruckte Magazin nach insgesamt zehn Ausgaben (vorerst) einzustellen.
Aber – und das ist entscheidend: Es ist keinesfalls das Ende von Veto, sondern der Beginn von etwas Neuem. Denn in Zeiten multipler Krisen wird Veto dringend gebraucht. Um Hoffnung zu geben, zu verbinden, zu empowern und zu motivieren. Deshalb machen wir alle Recherchen und Porträts kostenfrei zugänglich. Denn: Der Zugang zu Informationen über Aktivismus und Engagement darf keinesfalls davon abhängen, was am Ende des Monats übrig ist.
Transparenzhinweis
Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, dem GLS Treuhand e.V., dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und der Bürgerstiftung Dresden. Bis 2022 war auch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS beteiligt. Der Aufbau der Webseite wurden realisiert durch eine Förderung der Amadeu Antonio Stiftung (2019) und des Förderfonds Demokratie (2020).
Du kannst uns mit einer Spende unterstützen: DE50 4306 0967 1305 6302 00 oder via PayPal.