So ein Theater — Anica Happich

Was geschieht, wenn Kultur nicht nur auf Bühnen spielt, sondern alltäglich wird? Anica Happich sucht im Theater Antworten auf die gesellschaftliche Polarisierung. Zwischen Thüringer Plattenbauten erobert sie Räume, die sonst die AfD besetzt.
7. Januar 2025
9 Minuten Lesezeit
Text: Charlotte Herrmann — Fotos: Stella Weiß

Außen zerfallen und unbelebt, innen kalt und verwinkelt. Nur noch wenig deutet darauf hin, dass in dem schmucken Gebäude im Erfurter Süden früher einmal gearbeitet und gefeiert wurde. „Eigentlich ein morbider Charme“, bemerkt Anica Happich, „aber wir haben noch kein fließendes Wasser, keine Heizung. Da muss noch viel gemacht werden.“ 

Das Schauspielhaus im Klostergang 4 war lange Zeit eine bedeutende Kulturstätte, doch seit 2003 steht es leer. Was der Verlust bedeutet, steht an einer Wand im Gebäude geschrieben: „Heute fehlt der Stadt ein entscheidendes Profil, nämlich das Schauspiel. Nicht nur als Haus.“ Erfurt ist nun Deutschlands einzige Landeshauptstadt ohne eigenes Schauspielensemble – und das neobarocke Gebäude steht so unfreiwillig als Symbol für den Abbau von Kultur.

„Das hat was mit mir gemacht als Ostdeutsche“, beschreibt Happich die verlorengegangene Identität. Schon als Kind begleitete sie ihre Großmutter zu Demos gegen die Schließung von Kulturstätten – diese Erfahrung versteht sie erst heute vollständig. 2016 hört die gebürtige Magdeburgerin erstmals vom leerstehenden Erfurter Schauspielhaus. Vier Jahre später kauft der Verein Kulturquartier das Gebäude, um es als genossenschaftliches Projekt neu beleben.

Happich gründet daraufhin mit Gleichgesinnten den Verein Phoenix. Parallel dazu entsteht das Phoenix Theaterfestival. Die 35-Jährige ist für die künstlerische Leitung zuständig, stand vor dem Festival selbst als Schauspielerin auf Theaterbühnen, dreht für Film und Fernsehen. Während die Sanierungsarbeiten anlaufen, bespielen sie und ihr Team bereits die Räume des ehemaligen Schauspielhauses – trotz fehlender Infrastruktur und bröckelnder Kulisse. „Rise up from the pandemic“ lautet das Motto der ersten Festivalausgabe 2021. Zu sehen gibt es Schauspiel, Performance und Physical Theatre. Der Zuspruch ist groß. Und wie Phönix aus der Asche erlebt der verloren geglaubte Kulturort einen Neubeginn. 

In den fast zwei Jahrzehnten Leerstand wurde das Haus immer wieder zweckentfremdet: Die Kinderserie Schloss Einstein nutzte die Räumlichkeiten als Kulisse und das SEK übte Einsätze im Keller und sprengte Türen kaputt. Die Geschichte erzählt von Besetzungen, Umnutzungen, Leerstand – und zieht sich durch politische Systeme. Abgeblätterte Tapete, Berge von Schutt und Wasserrohrbrüche dokumentieren die Gleichgültigkeit, politisches Kalkül und erzählen davon, was passiert, wenn kulturelle Räume aufgegeben werden. Seit 1949 und bis zum Bau einer neuen Spielstätte hatte hier das städtische Theater sein Zuhause. 

Auf einmal war alles anders

Zu DDR-Zeiten war das Erfurter Schauspielhaus ein „vielbesuchter Ort“, weiß Anica Happich. Unter der Überschrift „Kultur für alle“ entwickelte sich eine umfassende Theaterlandschaft, die zwar der breiten Bevölkerung einen Zugang zu Kultur ermöglichte, jedoch genauso als politisches Erziehungsinstrument diente. Mit der „Wiedervereinigung“ folgte schließlich die Ernüchterung: In den neuen Bundesländern wurden vielerorts Theaterhäuser geschlossen, Sparten wurden aufgelöst oder fusioniert, Ensembles abgebaut.

Die Idee von Kultur als öffentlich finanzierte, institutionalisierte Grundversorgung trat hinter westdeutschen Vorstellungen von Effizienz und Rentabilität zurück. Bis heute spürt Happich die Folgen dieser Umstrukturierung – vor allem bei den Fragen, welche Geschichten erzählt werden, wer auf der Bühne steht oder in Führungspositionen sitzt. 

Sie selbst benutzt nie das Wort „Wende“, wenn sie von der Zeit nach 89 spricht. Die ersten Monate ihres Lebens verbringt sie in der DDR, dann fällt die Mauer. Soziologisch betrachtet gehört Happich zur Generation ostdeutscher „Nachwendekinder“ – jene, die keine bewusste Erinnerung an das System DDR haben, deren Leben dennoch von den politischen Umbrüchen geprägt ist. Von Eltern zum Beispiel, die unsicher waren und nicht wussten, wie sie sich verhalten sollen in einem System, dessen Regeln sie nicht kennen.

Obgleich sich ostdeutsche Erfahrungsräume in Teilen überschneiden, Happich plädiert für eine Erzählung, die die Vielseitigkeit und -stimmigkeit Ostdeutschlands in den Fokus rückt: „Was ist schon ‚der‘ Osten? Wir brauchen eine Erzählung, die Unterschiede anerkennt“, sagt sie. „Es kommt doch immer darauf an, welche Perspektive ich einnehme und von wo aus ich gucke. Eine Pauschalisierung funktioniert nicht. Ich würde lieber von den lokalen Spezifika erzählen.“ Die 35-Jährige sieht sich als Botschafterin, die mit ihrer Arbeit Brücken baut und Verbindungslinien spannt, wo andere Gräben sehen. 

Ihren Zugang zur Kunst findet Happich in der Jugend. Das Magdeburger Jugendclubtheater wird für sie zu einem Ort, an dem sie sich ausdrücken kann. Nach dem Abitur beschließt sie, Schauspielerin zu werden: Viermal bewirbt sie sich an Schauspielschulen, viermal wird sie abgelehnt. Sie sucht nach neuen Wegen, geht nach Bolivien und leitet dort Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen, die mit Gewalt, Drogenabhängigkeit und Armut kämpfen.

2012 wird sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt genommen. Kommentare wie „Mit 23 bist du zu alt um Schauspielerin zu werden“ ignoriert sie gekonnt. „Als ich mit einem Säugling unterm Arm in mein erstes Theaterengagement gegangen bin, habe ich verstanden, was für eine Provokation ich bin“, erinnert sie sich. 

Theater in der Komfortzone

Sich weiterentwickeln, nicht stehenbleiben: diesen Vorsatz verwirklicht Anica Happich auch in ihrer Arbeit bei Phoenix. Für sie sei es wichtig, Theater aus seinen üblichen Räumen hinaus zu tragen und neue Orte aufzusuchen – solche, die das Theater eben sonst nicht erreiche.

Happich kennt die sozialen Barrieren und Vorbehalte, die ihre Branche umgeben. „Das Theater ist ein geschlossener Kosmos. Es gibt viele Menschen, die nie die Schwelle überschreiten – ob aus finanziellen Gründen oder weil sie sich hier nicht willkommen fühlen.“ Umgekehrt, ergänzt sie, verlasse das Theater noch zu selten seine Komfortzone. Zu bequem sei es, in den eigenen Räumen zu bleiben, statt sich den Herausforderungen der Öffentlichkeit zu stellen. „Aber das ‚Drinnen bleiben‘ ist in den nächsten Jahren keine Option mehr.“

Deshalb hat sie selbst den Schritt hinaus gewagt: in den Stadtteil Rieth im Erfurter Norden. In der Plattenbausiedlung leben etwa 7 000 Menschen auf engem Raum. „Ein soziodemografisch angespannter Ort“, sagt Happich. Alteingesessene aus DDR-Zeiten, junge Familien, Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Fluchterfahrung teilen sich hier ihren Raum zum Leben. Nicht weit entfernt vom „Platz der Völkerfreundschaft“, dem Zentrum des Viertels, gibt es auch eine Notunterkunft für obdachlose Männer, ein paar Straßen weiter das Schutzhaus für Frauen. „Kein Wunder, dass es hier regelmäßig explodiert“, sagt sie. Nicht nur die Enge, auch fehlende Räume für Austausch, Begegnung und Gespräche, sorgen hier regelmäßig für Spannungen. 

Für zweieinhalb Wochen hatte Anica Happich im August 2024 das Viertel mit ihrem Team in eine Bühne verwandelt – und in einen Raum der Begegnung und Fürsorge. Der zugehörige Titel „Plattenstufen-Festspiele“ war eine bewusst gewählte Anspielung auf die berühmten Erfurter Domstufen Festspiele. Doch während diese seit Mitte der Neunzigerjahre Hochkultur mitsamt teurer Eintrittspreise inszenieren, steht Happichs Version für kostenlose Kultur, die dort ansetzt und stattfindet, wo Menschen leben: „Die haben den Dom, wir haben 360-Grad-Platte. Und darauf sind wir stolz.“ Zentraler Anlaufpunkt war ein alter Schiffscontainer, der zur „Demokratie- und Wellnessoase“ umfunktioniert wurde. 

Damit das Projekt im Stadtteil aber nicht wie ein Fremdkörper wirkt, hat Happich im Vorfeld einen Beteiligungsprozess gestartet. „Um sicherzustellen, dass das Programm wirklich den Bedürfnissen der Menschen entspricht – und dass nicht auf einmal ein Schiffscontainer oder eine Bühne invasiv und ohne Vorbereitung aufgebaut wird.“ Ihr Ansatz ist klar: Kulturangebote müssen an bereits bestehende Strukturen anknüpfen. Also arbeitet sie eng mit ansässigen Vereinen und Initiativen zusammen und achtet darauf, dass ihr Team aus der Region stammt. „Ich weiß, wie es ankommt, wenn Projekte einfach von außen aufgedrückt werden.“ Und statt zu intellektualisieren, setzt Happich auf Erfahrungswissen. 

Rechter Alltag in Thüringen

Besuchende konnten an Graffiti-Workshops teilnehmen, sich im Guerilla Gardening probieren oder kreative Upcycling- und Recycling-Projekte umsetzen. Es fanden Erzähl- und Bastelcafés und Diskussionen statt. Auch der Leipziger Grand Beauty Salon war vertreten: Beauty-Experts mit Fluchtgeschichte kümmern sich gemeinsam um die Menschen im Erfurter Quartier: Haare schneiden, Augenbrauen zupfen, Handmassagen. 

Zum Abschluss gab es ein Open-Air-Theater-Programm mit einer mobilen Produktion des „Rumpel Pumpel Theaters“, dem Musical „Cats of Erfurt“ oder einer Lesung aus dem beliebten Buch „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“. Happich spricht von 2 000 Menschen und dem „beglückendsten Projekt meiner gesamten Arbeit“.

Fast beiläufig erwähnt die Theatermacherin die Droh-Mails, die sie inzwischen regelmäßig bekommt. „Dass meine Arbeit Menschen stört, daran habe ich mich gewöhnt“, sagt sie. Auch während der Festspiele begleitete ein Security- und Awareness-Team die Veranstaltungen, schützte die Veranstaltenden und das Publikum vor Zwischenfällen. „Natürlich bereiten wir uns auch auf den Ernstfall vor“, sagt Happich. Es gibt klare Anweisungen für physische oder verbale Übergriffe: ruhig bleiben, keine Panik verbreiten.

Sollte eine Situation tatsächlich kippen, ist Anica Happich diejenige, die entscheidet, ob die Veranstaltung abgebrochen wird. Wer verfassungsfeindliche Symbole am Körper und oder auf der Kleidung trägt, bekommt das Angebot, ein farblich neutrales T-Shirt anzuziehen: weiß oder schwarz. „Ich möchte niemanden kategorisch ausschließen“, erklärt die Festivalleiterin, „Respekt sollte immer beidseitig sein.“ Aber es gibt Grenzen. 

Nicht willkommen sind diejenigen, die auf einer Liste stehen – öffentlich bekannte Neonazis, Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen. „Diese Menschen hätten wir vom Platz verwiesen, weil wir unser Publikum natürlich schützen wollen“, versichert sie. Dass sie aber Personen im Vorhinein nicht auf ihr Wahlverhalten überprüft, sei klar: „Menschen, die die AfD wählen, lade ich nicht aus. Weil ich dann das reproduziere, was sie selbst praktizieren: Ausgrenzung. Und wir dürfen diesen Menschen nicht mit ihren eigenen Mitteln entgegentreten.“ 

In Thüringen wählt ein Drittel der Menschen die AfD – mehr als in jedem anderen Bundesland. Die Sorge, dass mit Björn Höcke ein rechtsextremer Politiker Ministerpräsident hätte werden können, fühlte sich hier im Herbst 2024 realer an als anderswo. Wie kann also Theater inmitten dieser Stimmung von Spaltung und Radikalisierung ein Anker sein? „Natürlich sitzen jene, die AfD wählen, längst in den Theaterhäusern“, meint Happich. „Ich finde es aber wichtig, dass wir auch für diese Menschen spielen. Theater sind Orte der Freude, des Zusammenkommens, der Zumutung und des gemeinsamen Aushaltens.“ 

Wo die Kultur verschwindet

Wenn Anica Happich öffentliche Räume bespielt, ist das immer auch ein politischer Akt. Für sie ist Theater eine Praxis, die Haltung und Antworten verlangt – auch auf unbequeme Fragen: Mit wem reden wir noch? In Thüringen, wo rechtsextreme Hegemonien Realität sind, führt daher wenig an Gesprächen vorbei. Mit all jenen zumindest, die sich noch darauf einlassen.

„Kritik an dieser Vorgehensweise ist ein Luxus. In Thüringen können wir uns das nicht mehr erlauben. Wir haben schon einen großen Teil der Menschen verloren“, meint Happich. Jetzt gehe es darum, Verbindungen nicht abreißen zu lassen. Dabei verfolgt sie den Ansatz „agree to disagree“, heißt: auf einer klaren Haltung bestehen, ohne dabei andere missionieren oder überzeugen zu wollen. „Das Schwerste ist, im eigenen Agenda-Setting zu bleiben und sich nicht abbringen zu lassen. Die eigenen Instrumente nicht aus der Hand zu geben.“ 

Ihre Konzepte und Projekte versteht sie als Angebot, die eigene Bubble und Echo-Kammern zu verlassen, in denen das Gesagte lediglich bestätigt und verstärkt wird. Doch bei all dem weiß sie, dass sich die Welt damit nicht komplett verändern lassen wird. Dennoch sei es ein großer Erfolg, wenn Menschen plötzlich miteinander (wieder) ins Gespräch kommen – wenn auch nur aus Versehen mit der Sitznachbarin oder durch die Bereitschaft, Unterschiede auszuhalten. „Wir müssen uns diese Gesprächsangebote gegenseitig schenken“, verdeutlicht Happich. 

So wichtig diese Arbeit auch ist – ständig zwischen Spaltungsmomenten zu vermitteln, das sei auf Dauer ermüdend. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit leistet Happich Care-Arbeit und schafft vorpolitische Räume, in denen das miteinander Sprechen, das Zuhören und Aushalten wieder geübt werden kann. Deshalb warnt sie auch: „Wenn diese Räume weggekürzt werden und verschwinden, wird ein gesamtgesellschaftlicher Kipppunkt unvermeidbar sein.“

Denn schon jetzt mangelt es in der Kulturszene immer wieder an den nötigen Ressourcen. In ihrer Wahlheimat Berlin zum Beispiel sind Einsparungen bereits beschlossen – 130 Millionen Euro fehlen in diesem Jahr. „Ich versuche immer mutmachend zu sein, will aber auch nichts schönreden“, sagt Anica Happich. „Die Kürzungen sind desaströs und werden uns zehn Jahre zurückwerfen, statt eigentlich in die Zukunft zu investieren.“

Es bleibt weiter mühsam, auch in Erfurt. So fand nur zwei Tage nach Ende der Plattenstufen-Festspiele im Stadtteil Rieth das Sommerfest von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke statt. Ob die Kultur hier schon einen Unterschied gemacht, einen Klimawandel im Kleinen angestoßen hat? „Viele Menschen wünschen sich, dass wir wiederkommen. Mit einigen stehen wir weiterhin im Austausch und manche möchten sich beim nächsten Mal ehrenamtlich beteiligen.“ Für Anica Happich jedenfalls ist das erstmal Antwort genug.

Mit Veto geben wir dem Aktivismus im Land eine mediale Bühne. Warum? Weil es Zeit ist, all jene zu zeigen, die sich einmischen. Unser Selbstverständnis: Journalismus mit Haltung. Du kannst uns mit einer Spende unterstützen: DE50 4306 0967 1305 6302 00 oder via PayPal.

Weiterlesen

Privilegien-Check — Clarissa Fahrenholz

Auf Instagram beschreibt Clarissa Fahrenholz Schwarze Realitäten. Ihren Account sieht sie als öffentliches Tagebuch, um zu dokumentieren, wie es sich anfühlt, als Schwarze Person in Räumen voller weißer Menschen zu existieren.

Unter Nazis — Jakob Palm

Als in seiner Kneipe ein Freund von Neonazis attackiert wird, gründet Jakob Palm einen Verein gegen rechts. Mit Gleichgesinnten streitet er für eine klare Haltung in einer Gemeinde, die als Pilgerort unter Ewiggestrigen und Hitler-Fans gilt.

Pionierin — Katharina Oguntoye

Katharina Oguntoye verbindet Kunst, Aktivismus und Generationen. Ihr Zuhause erinnert an die Geschichte des Empowerments afrodeutscher Identität. Ein Blick auf ihr Lebenswerk und den unermüdlichen Einsatz für die Schwarze Community.

Türöffner — Irfan Taufik

Für Irfan Taufik ist das Theaterspiel Heimat und Zuflucht in einem. Es begleitete ihn durch den Bombenhagel im Irak und genauso durch die Einsamkeit nach seiner Flucht. Heute entwickelt er Stücke mit jungen Geflüchteten – um Halt zu geben.

Im Vertrauen — Kazim Erdogan

Nichts ist wichtiger als Kommunikation, findet Kazim Erdogan. Der Psychologe und Soziologe leitet in Berlin-Neukölln eine Selbsthilfegruppe für türkischstämmige Männer. Es geht um Gewalt und Emotionen. Zu Besuch in einem geschützten Raum.

Journalismus mit Haltung

Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne und stellen all jene vor, die für Veränderung etwas riskieren. Veto ist die Stimme der unzähligen Engagierten im Land und macht sichtbar, was sie täglich leisten. Sie helfen überall dort, wo Menschen in Not sind, sie greifen ein, wenn andere ausgegrenzt werden und sie suchen nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme.

Mediale Aufmerksamkeit aber bekommen ihre mutigen Ideen nur selten. Das muss sich ändern – und Aktivismus endlich raus aus der Nische! Die Aktiven brauchen vor eine starke Stimme und Wertschätzung für ihre Arbeit. Mit Veto machen wir Engagement sichtbar und zeigen denen, die finden, dass es nun höchste Zeit ist, sich einzumischen, wie es gehen kann. Unsere Botschaft an alle Gleichgesinnten da draußen: Ihr seid nicht allein!

Mit Print gescheitert?

Veto gab es bis Sommer 2022 auch als gedrucktes Magazin. Doch die extrem gestiegenen Preise für Papier, Druck und Vertrieb wurden für uns zur unternehmerischen Herausforderung. Gleichzeitig bekamen wir Nachrichten aus der Community, dass sich viele ein Abo nicht mehr leisten können. Wir waren also gezwungen, das gedruckte Magazin nach insgesamt zehn Ausgaben (vorerst) einzustellen.

Aber – und das ist entscheidend: Es ist keinesfalls das Ende von Veto, sondern der Beginn von etwas Neuem. Denn in Zeiten multipler Krisen wird Veto dringend gebraucht. Um Hoffnung zu geben, zu verbinden, zu empowern und zu motivieren. Deshalb machen wir alle Recherchen und Porträts kostenfrei zugänglich. Denn: Der Zugang zu Informationen über Aktivismus und Engagement darf keinesfalls davon abhängen, was am Ende des Monats übrig ist.

Transparenzhinweis

Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, dem GLS Treuhand e.V., dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und der Bürgerstiftung Dresden. Bis 2022 war auch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS beteiligt. Der Aufbau der Webseite wurden realisiert durch eine Förderung der Amadeu Antonio Stiftung (2019) und des Förderfonds Demokratie (2020).

Du kannst uns mit einer Spende unterstützen: DE50 4306 0967 1305 6302 00 oder via PayPal.