Scheißsystem — Samara Eckardt

Tierschützerin Samara Eckardt will einen Ferkelproduktionsbetrieb in Niedersachsen revolutionieren. Parallel dazu hat sie bereits Hunderte Ferkel und Sauen aus ihren Betonbuchten herausgeholt. Ein Besuch.
30. Oktober 2023
9 Minuten Lesezeit
Text: Melanie Skurt — Foto: Benjamin Jenak

Das ist keine Geschichte über vorbildliches Engagement. Und sie ist keine Heldin. Samara Eckardt macht das gleich zu Beginn des Treffens klar. „Ich will meine Arbeit nicht heroisieren, denn das ist sie nicht.“ Während sie das erzählt, lenkt sie ihr Auto von der leeren Landstraße in eine geschotterte Einfahrt. Noch gut zweihundert Meter bis zum Stall, in dem sie seit knapp drei Jahren freiwillig ein- und ausgeht.

Es ist nicht zu beschreiben, wie laut die Tierschreie kurze Zeit später drinnen sein werden, denn hier draußen liegt das Haus absolut still in der Mittagssonne. Routiniert streift sich Samara Eckardt in der Zugangsschleuse Arbeitskleidung und Gummischuhe über. Dann öffnet sie die Tür zu einem Ort, den sie selbst „die Hölle“ nennt. 

Jedes Mal wenn sie hier Tiere davor rettet, erdrückt zu werden, an Infektionen zu sterben oder zu verhungern – weil sie zu schwach sind, um sich gegen die stärkeren Geschwister an den Mutterzitzen durchzusetzen – schicke sie sie eigentlich in etwas noch Schlimmeres als den Tod. Denn: „Jede Tierrettung“, sagt Samara Eckardt und beugt dabei ihren Zeige- und Mittelfinger zweimal schnell zu Gänsefüßchen herunter, „bedeutet erst einmal, dass ich ihr Leiden in diesem verachtenden System verlängere.“ Aber wegschauen könne sie nicht. Mit einem kleinen ehrenamtlichen Team vermittelt sie Ferkel und Schlachtsauen zu Lebenshöfen oder Privatpersonen in Deutschland, um etwas aus- und sich selbst aufzurichten.

Über den nackten Betonboden läuft Samara Eckardt jetzt ein paar Schritte geradeaus. Links und rechts von ihr die sogenannten Ferkelschutzkörbe. Es riecht beißend nach Ammoniak, die Augen fangen schnell an zu brennen. Für die Tiere ist das ungleich schlimmer. Denn sie liegen direkt auf dem Vollspaltenboden, unter ihnen die gefüllten Jauchegruben. Dieser Geruch bleibt in der Lunge und auf der Haut. 

Gefängnis ohne Hoffnung

Durchschnittlich 16 Tiere werden in diesem Betrieb in einem Wurf geboren, meint Eckardt, aber nur zwölf Ferkel überleben im Schnitt. Die Zahlen können je nach Rasse und Züchtung abweichen. Auch heute atmen einige Kümmerlinge, wie es im Fachjargon heißt, am Rand des Geschehens schwach vor sich hin, die Ferkel sind gerade seit einer Woche auf der Welt. In der Mitte der Bucht liegen die Sauen in ihrem eigenen Kot, eingesperrt in ein Korsett aus Eisenstangen, ohne jede Option sich aufzurichten. Bis zu fünf Wochen gehe das so. Eine Woche vor der Geburt und vier weitere während der Säugephase der Jungtiere.

Eine Reform der Dauerfixierung von Sauen wurde bereits 2020 vom Bundesrat beschlossen, doch lange Übergangsfristen werden voraussichtlich keine schnelle Änderungen in vielen Ställen bringen. Allein dieses Bild führe die Euphemismen der Tierindustrie vor Augen, meint Eckardt: „Es ist ein Gefängnis ohne Bewegungsfreiheit. Und es wird Schutzkorb genannt, obwohl der Verlust an Ferkeln so unheimlich hoch ist.“ 

Die Gründe dafür sind vielfältig: Wegen der hohen Wurfzahlen gäbe es immer wieder schwache, unterentwickelte Tiere, manche erlitten bei der Geburt einen Sauerstoffmangel und würden deshalb bereits tot geboren, Krankheiten kommen hinzu, ebenso wie der Erdrückungstod durch die Mutter. Verstorbene Körper werden dann vor der Tür in der Mülltonne entsorgt. Jedes Mal müsse Samara Eckardt abwägen, welche Tiere sie in ihre Obhut nimmt. Oft sind es die kranken, schwachen, zerbrechlichen. Jedes Mal bereite ihr diese Form von Triage Herzzerbrechen. Vor allem dann, wenn sie nicht ausreichend einschreiten kann, weil es einfach zu viele sind. 

Hunderte Tiere hat Samara Eckardt seit Beginn ihres Einsatzes schon aus diesem Dasein geborgen. Herausgeholt aus einem niedersächsischen Ferkelproduktionsbetrieb wie es zwar zunehmend weniger und dennoch genug in Deutschland gibt. Jährlich werden hier ungefähr 10 000 Ferkel geboren und rund 300 Muttersauen in einem streng getakteten Rotationsprinzip zwischen Besamung, Tragezeit im Kastenstand, Gebären und Säugen im Ferkelschutzkorb und wieder Besamung über Jahre hinweg ausgebeutet.

Anerkennung und Agenda

Etwa 450 Tiere hat Eckardt eigenen Schätzungen nach bislang mitgenommen und ihnen damit die Möglichkeit eröffnet, zum ersten Mal frische Luft zu atmen, sich im Schlamm zu wälzen, frisches Gras zu fressen und überhaupt nur mehrere Meter am Stück zu laufen. Geglückt sei das durch intensive Beziehungsarbeit mit dem Bauern, dessen Name hier nicht genannt wird – und durch Eckardts nicht nachlassenden Aktivismus.

Angefangen hat alles im Herbst 2020. Damals führte sie ihr Arbeitsweg täglich am Stall vorbei. Bis vor Kurzem arbeitete Samara Eckardt als Förderschullehrerin in der Umgebung. „Ich wollte mir den Stall immer schon von Innen anschauen und irgendwann habe ich den Mut gefunden, in meiner Funktion als Lehrerin Kontakt mit dem Bauern aufzunehmen.“ Aus einem ersten Gespräch und einem ersten Rundgang wird ein fortwährender Besuch.

Über die Zeit durchläuft Eckardt viele Stationen der Ferkelproduktion als teilnehmende Beobachterin. Dazu gehören das Kupieren von Schwänzen, Kastrationen, Besamungen und auch Ferkeltötungen. Und auch wenn es bizarr klingt: Über die Monate habe sie sich so Anerkennung verschafft, ohne dabei ihre persönliche Agenda aufzugeben. „Ich war immer deutlich in meiner Haltung. Es war klar, dass ich Tierschützerin bin, dass ich dieses System verachte. Dass ich Tiere herausholen und den Betrieb umstellen will. Um diesem Ziel näherzukommen, war und ist es mir wichtig, alle Grausamkeiten mit eigenen Augen zu sehen, um mir klarzumachen wie schlimm es wirklich ist.“ 

Für Eckardt ist das mit Blick auf ihr Engagement entscheidend – die Transfarmationsarbeit. „Ich möchte Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, davon überzeugen, dass sie ihre Tierwirtschaft aufgeben und ihre Höfe umbauen, also transfarmieren. Das kann ich nur, wenn ich von ihnen ernst genommen werde. Und das wiederum erreiche ich nur, wenn ich ihre Lebensrealität kenne.“ In ihren Augen sei das häufig das Problem von Engagierten im Tierschutz. Es fehle ihnen an Praxiskenntnis und damit auch an Akzeptanz. Sie würden als von außen belehrend wahrgenommen, ohne umfassend informiert zu sein, wie die Dinge wirklich sind, ohne die Funktionsweise von Betrieben, die Denke und auch den Druck der Betreibenden zu kennen.

Landwirtschaft umbauen 

Von vielen Seiten habe sie dafür Anfeindungen erfahren, erzählt Samara Eckardt. Sie würde mit der Tierindustrie „kuscheln“ – so lauteten Vorwürfe, die zum Beispiel ihren Insta-Kanal @schweine_vermittlung erreichen. Inzwischen pralle diese Kritik an ihr ab, sagt sie. Sie habe eine Vision vor Augen, die sie trage und die einen lösungsorientierten Blick in die Zukunft werfe. Seit Kurzem ist Samara Eckardt mit einer vollen Stelle im Netzwerk Transfarmation Deutschland angestellt, ihre Verbeamtung als Lehrerin hat sie dafür vorerst aufgegeben. Finanziert wird das Bündnis nach schweizerischem Vorbild unter anderem von der Stiftung Zukunft Jetzt! Zur Zeit sei das Team auf der Suche nach ersten Höfen, die bereit sind, sich in einen Transfarmationsprozess zu begeben.

Nach einem Erstkontakt und anschließender Begehung des Betriebs werden Möglichkeiten durchgespielt, wie Landwirtschaft perspektivisch aussehen könnte. Unternehmen, die Eier-, Milch- oder Fleischprodukte erzeugen, sollen in diesem Prozess auf eine pflanzenbasierte Nutzung umgestellt werden. Konkrete Möglichkeiten reichen von der Neufindung als Lebenshof, über den Anbau von Pilzkulturen bis hin zur Produktion von Leguminosen und Getreide, die für die Herstellung von Wurst- und Fleischalternativen gebraucht werden. 

Der Zeitgeist spricht für diese Produkte – das zeigen viele parallele Entwicklungen: Zum einen sinkt der Fleischkonsum in Deutschland merklich, zum anderen expandiert der Markt für Fleischersatzprodukte und auch die Zahl derer, die sich vegetarisch und vegan ernähren, wächst weiter. Für Eckardt steht deshalb außer Frage, dass der Weg der Transfarmation zukunftsweisend ist. In der Ferkelproduktion, die sie intensiv begleitet, hat diese Überlegung jedoch noch nicht komplett verfangen. Die Umstände seien schwierig, die Vorstellung für traditionell verhaftete Betriebe einen komplett neuen Weg zu gehen fremd.

Politik bleibt schwammig

Dem Bauern aus Niedersachsen, der seinen Stall als Ein-Mann-Unternehmen führt, sei durchaus bewusst, dass seine Tiere unter widrigen Bedingungen lebten. Die Verantwortung dafür überträgt er jedoch auf fleischkonsumierende Menschen. Das bricht sich in Sätzen wie diesem Bahn: „Die größte Meinungsumfrage der Welt ist die Ladentheke. Hier entscheidet sich, was gesellschaftlich gewollt ist. Und gewollt ist immer noch billig.“ 

In der Realität bedeutet das, dass sein Betrieb Haltungsform 1 entspricht – Stallhaltung nach gesetzlichen Mindeststandards also. Auch in diesem Kontext sind politische Entscheidungen getroffen worden, um mehr Transparenz bei der Tierhaltung zu schaffen. Die angekündigte Tierhaltungskennzeichnung aber wird bereits von Organisationen wie Greenpeace kritisiert – etwa dafür, dass Sauen und Ferkel im Kennzeichnungsprozess nicht mitbedacht werden. 

An dieser Stelle ist es eine bewusste Entscheidung den Stall nicht weiter zu beschreiben. Nach augenfälligen Details zu suchen, fühlt sich grotesk an, denn der Blick richtet sich ausnahmslos auf ausgewachsene Tiere, die am Boden liegen, um sie herum wuselnde Ferkel, die vielleicht bald damit beginnen, ihren fixierten Müttern die Schamlippen zu zerbeißen. „Die gesunden Ferkel knabbern und fressen sie an, weil sie keine Beschäftigung haben, weil ihnen langweilig ist. Schweine sind sehr aufmerksame und interessierte Tiere, die Förderung brauchen. Etwas zum Wühlen, zum Zerkauen“, erklärt Eckardt.

Ein paar Stoffreste verteilen sich aus diesem Grund in den Buchten. Damit versuchen die Sauen kurz vor der Geburt ein Nest zu bauen, ergänzt sie und plötzlich laufen Tränen über ihre Wangen. „Sie wollen damit ein Gefühl von etwas Geborgenheit für ihre Kinder schaffen und das ist an diesem Ort so unfassbar traurig.“ Inzwischen habe die Arbeit viele Traumata in ihrem Innersten hinterlassen. Die jahrelange Veganerin und Tierschützerin sagt über sich, sie bewege sich oft wie auf Autopilot durch die Halle. Anders gehe es nicht. „Du hältst es nicht lange aus in solchen Zuständen, wenn du nicht ein paar Tiere rausholst, insbesondere die Muttersauen. Das war mein größtes Anliegen, weil sie teilweise sechs bis acht Jahre im Dunkeln leben und immer wieder von vorn missbraucht werden.“

Ausdauer macht Eindruck

In der Regel werden Sauen bereits nach zwei Jahren geschlachtet, da ihre Ferkelleistung abnimmt. Auf diesem Hof tragen sie wesentlich länger aus. Um Schreckensszenarien wie diese zu verkraften, sei die Vermittlungsarbeit ein wichtiges Mittel zum Zweck, sagt Eckardt: „Ich brauche das, um auch mal ein Erfolgserlebnis zu haben.“ Eine konkrete Geschichte hat sich ihr dabei besonders eingebrannt. Auf ihren Unterarm ist die Zahl „2445″ tätowiert. Es ist die Nummer einer Sau, die Eckardt bei ihrer ersten Geburt begleitet hat. „Sie war fröhlich und zutraulich und das war besonders. Denn es kommt in diesen Umständen nicht oft vor, dass Tiere noch irgendetwas Positives von Menschen erwarten. Ich habe sie Jona genannt.“

Auch dem Bauern fällt die enge Beziehung irgendwann auf und er entscheidet sich, ihr ein Denkmal zu setzen. Er schießt der Sau eine dritte Marke ins Ohr – mit dem Namen Jona. „Das hat mich so sauer gemacht, weil ich nicht will, dass Tiere aufgrund meiner Anwesenheit Schmerz erfahren. Genau das ist aber passiert“, erzählt Samara Eckardt. In diesem Moment habe sie sich geschworen, Jona zu befreien. Heute ist sie auf einem Lebenshof in Polen zu Hause – zusammen mit ihren elf Ferkeln. 

Dass sie von Beginn an Ferkel und später auch Sauen mitnehmen durfte, erklärt sich Eckardt durch viele Dialoge über Werte, Haltung und Tierrecht, aber auch praktisches Anpacken. So habe sich ein Band zwischen der Aktivistin und dem Bauern gesponnen. Einerseits habe es ihn irritiert, wie Eckardt immer wieder neue Plätze auf Lebenshöfen organisierte und die Fahrten neben Schule und Arbeit im Stall stemmte. „Andererseits fand er meinen Einsatz rührend und auch bewundernswert.“ Das ist bis heute so geblieben.

Das erlaubt ihr, auch an anderer Stelle eine Art Korrektiv im Stall zu sein: Sie weitet Ferkelschutzkörbe, um den Sauen etwas mehr Platz zu lassen, sie erinnert an die Gabe von Medikamenten, sie weist auf verletzte Tiere hin und zeitweise geht sie sogar mit Sauen auf dem Gang spazieren. Kleine Dinge, die sie aufbauen. „Ich habe viel Leid gesehen und es ist immer wieder unglaublich schmerzhaft. Aber ich habe die Möglichkeit, wirksam zu sein. Das würde ich gerne weitergeben: Auch wenn das Gefühl stark ist, nur von Leid umgeben zu sein, sollten wir nicht in die Depression gehen, sondern in die Tätigkeit kommen.“ 

Befreiung aus der „Hölle“ 

Regelmäßig schickt sie dem Bauern deshalb Foto- und Filmaufnahmen von „seinen“ Tieren, die auf verschiedenen Lebenshöfen eine neue, ungekannte Lebensqualität erfahren. „Ich hoffe, damit etwas in ihm zu bewirken.“ Samara Eckardt wolle ihm vor Augen führen, dass Schweine, die im Profitsystem der Fleischindustrie jedes natürlichen Verhaltens beraubt werden, erst in einem artgerechten Umfeld ihre Persönlichkeit und ihr wahres Wesen zeigen können. „Er soll den Kontrast zwischen seinen dahinvegetierenden Muttertieren und den Muttertieren auf Lebenshöfen sehen. Er soll erkennen, wie diese genüsslich im Stroh liegen und wie wilde Ponys über die Wiese rennen, während die anderen mit leeren, vom Ammoniak entzündeten Augen auf Vollspaltenböden bei ihm leben.“ 

Auch an diesem Tag endet ihr Zusammentreffen so. Sie unterhalten sich im Gang über neue Entwicklungen zur Transfarmation. Eine Person, die bereit wäre zu investieren, hat den Stall besucht. Nun steht die Frage im Raum, ob die Ferkelproduktion zur Hydrokultur umgebaut werden könnte. Mitten in der Unterhaltung fragt Eckardt plötzlich: „Kann ich die zwei Ferkel mitnehmen, die mit den Streptokokken.“ Der Bauer zuckt mit den Schultern: „Ja, na klar.“

Wenig später verschwinden ihre zarten Körper, die gerade so eine Handfläche füllen, in einer Transportbox. Eng aneinander gekuschelt fährt Eckardt sie ins rund 50 Kilometer entfernte Bremen. Am nächsten Morgen schickt sie eine Nachricht: Das Video zeigt die Kleinen in Decken gewickelt, nebeneinander seelig und tief atmend. Sie schreibt dazu einen Satz, der spiegelt, was sie für Tiere erreichen will – ob in Niedersachsen oder irgendeinem anderen Betrieb in Deutschland: „Endlich Ruhe. Endlich Schlaf und Geborgenheit.“ 

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