Text: Demba Sanoh — Foto: Benjamin Jenak
Mit ihren eigenen Songs schwebt Achan Malonda irgendwo zwischen Pop, Elektrobeats und klassischem Chanson. Sie kommt in Essen zur Welt, singt als Kind in einem Chor, tritt später in einer Castingshow auf und spielt in Hamburg Musical. Andere sahen sie schon immer als politische Künstlerin – sie sich heute auch. Allein ihre bloße Erscheinung sieht Malonda als Botschaft: Elektrik Diva. Das Schwarz-Sein prägt ihre Kunst, ebenso ihr queerer Feminismus, meint sie. Sie betont, wie prägend intersektionale Perspektiven sind und dass die Black Lives Matter-Bewegung keine Ausnahme ist: „Queere Menschen haben mit ihrem Einsatz überhaupt erst den Grundstein dafür gelegt, dass wir auf die Straße gehen können. Wir dürfen nicht jene ausradieren, die in erster Reihe stehen. Es ist ja auch kein Zufall, dass solche Bewegungen in Szenen entstehen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind.“
Malonda sieht daher besonders heteronormative Männer in der Pflicht. „Es braucht Vorbilder in der Community, die ihre eigene toxische Maskulinität dekonstruieren“, bemerkt Malonda. Und sie fordert mit Vehemenz dazu auf, dass die sich noch mehr an den neu entstandenen Debatten in Deutschland beteiligen: „Frauen und LGBTIQ*- Personen machen gerade Welle in den Medien, aber bei den Männern ist es sehr still. Wo sind die denn?“
Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd in den USA gingen auch in Deutschland Zehntausende auf die Straßen, um gegen Rassismus zu protestieren. Mit Black Lives Matter haben sich Schwarze Menschen ihr ganz eigenes Podium errichtet, um Erfahrungen und Probleme mit der großen Öffentlichkeit zu teilen. Gesprochen haben sie auch schon davor, nur hat die weiße Mehrheit eben nur selten zugehört. Schwarze Menschen bleiben meist unsichtbar und haben mit Anfeindungen zu kämpfen. Also mischen sie sich ein, um endlich mitbestimmen und in einer anderen, vor allem offeneren Gesellschaft leben zu können.
Dieser Text erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe des Veto Magazins: www.veto-mag.de/shop. Unsere Botschaft an alle Gleichgesinnten: Ihr seid nicht allein!