Weniger allein — Pa*radieschen

Franziska Falterer und Maximilian Schorer haben in Augsburg ein Haus gekauft – gemeinsam mit 225 Menschen. Der Verein Pa*radieschen ist Teil des Mietshäuser-Syndikats und möchte bezahlbaren Wohnraum ermöglichen.
14. Dezember 2023
8 Minuten Lesezeit
Text: Eva Goldschald — Foto: Johanna Lohr

Im Stadtteil Pfersee in Augsburg ist es ruhig. Nur ein paar Autos schlängeln sich an diesem verregneten Herbsttag durch die engen Straßen, an denen rechts und links Autos parken. In der Weißenburger Straße stehen Mehrfamilienhäuser dicht an dicht. Eines davon erinnert an eine Villa. Die weiße Fassade ist gepflegt und wirkt frisch gestrichen. Doch der Schein trügt: wilde Büsche und Gräser bedecken den Weg durch einen kleinen Garten, der um das Haus herum wuchert. Im Hausflur hängen vergilbte Tapeten von den Wänden, der Dielenboden knarzt bei jedem Schritt und der Treppenlift im Erdgeschoss steht seit Jahren still.

„Es sieht hier irgendwie aus wie an einem Lost Place“, sagt Franziska Falterer, die ihre Hände in den Taschen einer braunen Bomberjacke aus Cord vergräbt. „Aber ich mag’s sehr“. Neben ihr steht Maximilian Schorer. Blonder Schnauzer, die hellen Haare nach hinten gebunden. Die beiden haben vor kurzem dieses Haus gekauft, mit Unterstützung von 225 Gleichgesinnten.

Falterer und Schorer sind zwei von insgesamt neun Mitgliedern des Vereins Pa*radieschen, eines von deutschlandweit 190 Hausprojekten und 17 Projektinitiativen, die zusammen den genossenschaftlichen Verband – das sogenannte Mietshäuser-Syndikat – bilden. Treibende Kraft ist der kollektive Wunsch nach einem Haus, in dem viele Menschen selbstbestimmt und gemeinschaftlich leben können. In Augsburg entstand die Idee dazu 2017 mit der alten Wirtschaft „Paradiesgarten“, die zum Wohnraum umfunktioniert werden sollte. Die Pläne scheiterten, weil das leerstehende Gebäude nicht zum Verkauf stand. Der Name aber blieb.

Falterer und Schorer kamen vor gut einem Jahr dazu. Und der Verein Pa*radieschen hatte gerade ein geeignetes Haus auf einem Immobilienportal gefunden. Innerhalb des Kollektivs gab es aber nur wenige, die bereit waren, sich in das Projekt zu stürzen und auf Kreditsuche zu gehen. Kurz vor dem Notartermin vergab der Besitzer das Haus an jemanden, der mehr Geld bot. Durch diese Erfahrung sei die Gruppe noch enger zusammengewachsen, schildern Falterer und Schorer. Beide leben schon lange in Wohngemeinschaften. Viele Menschen um sich zu haben, das sind sie gewohnt. Alleine zu wohnen, kommt für die Stadtgeographin und den Studenten nicht infrage.

Doch wie funktioniert das Mietshäuser-Syndikat genau und wie kommen kleine Vereine wie Pa*radieschen an Häuser? Um das zu verstehen, hilft ein Blick in das System. Menschen, die gemeinschaftlich leben möchten, gründen einen Verein. Sobald ein leerstehendes Objekt gefunden ist und infrage kommt, beginnt die Hauptarbeit. Der jeweilige Verein geht an die Öffentlichkeit, um Menschen zu werben, die den Kauf mithilfe von Direktkrediten finanzieren möchten. Das geliehene Geld dient als Eigenkapital für den Hauskauf.

Aus dem Markt entzogen

„Dieses Haus haben wir tatsächlich nur mit Direktkrediten gekauft“, so Schorer. Binnen vier Wochen kamen 900 000 Euro zusammen. Inseriert war das Haus für 890 000 Euro. Mit Nebenkosten und Steuern liegt der Gesamtpreis bei gut einer Million Euro. „Menschen aus Augsburg, anderen Teilen Deutschlands und sogar Österreich haben uns das Geld geliehen. Über Familie, Befreundete, Bekannte und Medien verbreitete sich unser Projekt quasi in die Welt hinaus“, erzählt Schorer. Mittlerweile seien knapp 1,1 Millionen Euro eingegangen. „Mit weiteren Direktkrediten und einem Bankkredit können wir noch die Sanierung finanzieren. Letzteren hätten wir ohne das Eigenkapital natürlich nicht bekommen.“

Die Kreditgebenden seien keine „Superreichen“. Menschen, die wirklich viel Geld haben, so Falterer, würden eher in eigene Immobilien investieren. „Unsere Unterstützenden haben vielleicht 5 000 Euro auf dem Konto und leihen uns 1 000 davon.“ Die Summe entspricht in dem Fall dem nötigen Mindestbetrag eines Kredits. „Die Solidarität unter jenen, die nicht so viel haben, ist riesig.“ Die privaten Geldgaben sind kein Geschenk, sondern werden durch Mieteinnahmen nach und nach zurückgezahlt. In Augsburg stehen sie aber erst am Anfang. Um das Haus bewohnbar zu machen, rechnet der Verein mit weiteren Kosten in Höhe von etwa einer Million Euro – und die muss erstmal eingeworben werden.

Pa*radieschen hat als Verein eine GmbH gegründet und verwaltet diese als Gesellschafter. So auch das Gebäude, während die GmbH es besitzt. Alle Menschen, die im Haus wohnen, werden automatisch Vereinsmitglieder und sind somit für den Wohnraum verantwortlich. Erst beim Auszug geht die Mitgliedschaft an Nachfolgende über. Syndikats-Häuser werden dem Immobilienmarkt dauerhaft entzogen, indem sie gemeinschaftliches Eigentum bleiben. Ein Verkauf müsste vom Verein Pa*radieschen und der Mietshäuser Syndikat GmbH, die sich aus den einzelnen Hausprojekten zusammensetzt, einstimmig beschlossen werden. So ein Verkauf passiert nur im Notfall – wenn ein Projekt aussichtslos scheint oder das finanzielle Risiko zu hoch wäre. Passiert ist das in der 30-jährigen Syndikat-Geschichte nur einmal.

„In einem klassischen Mietverhältnis bestimmt immer eine andere Person oder sogar eine Firma über die intimste Sphäre deines Lebens: das Zuhause. Das ging bei mir sogar so weit, dass ich damals meinen Vermieter fragen musste, ob ich einen Nagel in die Wand schlagen darf, um ein Bild aufzuhängen. Ich beschäftige mich viel mit globalen Wirtschaftsstrukturen und Kapitalismus. Und ich merke, wie viel Einfluss Privateigentum auf die Lebensrealität von Menschen hat. Genau das wollen wir vermeiden“, erzählt Falterer.

Mehr Anfragen als Räume

Wer einzieht, bezahlt ganz einfach Miete. Sich „einzukaufen“ ist nicht notwendig und es ist nicht automatisch so, dass Kreditgebende den Vortritt haben. Der Verein legt fest, wie hoch die Gesamtmiete sein muss, um die Kredite zu tilgen. Daran orientiert sich die monatliche Rate. Die Preise sind niedriger als herkömmlich, weil keine Gewinne erzielt werden müssen, und sollen auf einem konstanten und möglichst niedrigen Niveau bleiben. „Am besten wäre es natürlich, jene im Kollektiv aufzufangen, bei denen es mal knapp in der Kasse ist. Wir wollen Menschen nicht aufgrund ihres sozialen Status ausschließen. Wir können aber auch niemanden umsonst wohnen lassen. Dann ginge unser Konzept nicht auf“, sagt Schorer.

Eine Idee des Vereins ist die solidarische Miete, die in „Bieterrunden“ ermittelt wird. Alle Mietenden schreiben auf, wieviel sie monatlich für Miete ausgeben können und wollen. Im besten Fall bezahlen alle so viel, wie nötig ist, um die Kosten zu decken. „Manche zahlen vielleicht etwas mehr als andere. So lange das für alle passt, wäre das ein feines Konzept.“

Eine Alternative dazu ist die einkommensorientierte Miete. Das bedeutet, finanzschwache Mietende erhalten einen Zuschuss vom Staat. Sie können dort wohnen, ohne die volle Miete bezahlen zu müssen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Verein, Sozialmietende mindestens 15 Jahre aufzunehmen und eine ortsabhängige Höchstmiete nicht zu überschreiten. „Es soll nicht vom Einkommen abhängen, wer hier wohnen kann“, macht Franziska Falterer deutlich. Aktuell sind die Verantwortlichen noch in der Diskussion. Ob die Miete solidarisch verteilt wird, entscheiden am Ende die Bewohnenden. Und auch die stehen aktuell noch nicht fest. Die Gruppe sei auf jeden Fall offen für dieses Konzept.

In der Weißenburgerstraße dürfen sich die zukünftigen Mietenden auf 350 Quadratmetern Wohnfläche und 420 Quadratmetern Grundstück entfalten. Bevor das allerdings passieren kann, gibt es jede Menge Arbeit in dem über 100 Jahre alten Gebäude. Neben einer neuen Heizung, braucht es außerdem eine moderne Stromversorgung, neue Böden und Fenster sowie eine neue Raumaufteilung in einigen Wohnungen. Denn separate Bäder mit Dusche oder Badewanne gibt es in dem Haus bislang nicht überall. Stattdessen nur Waschbecken und Toiletten in den Wohnungen sowie einen Waschraum im Keller. Das aber ist selbst den geselligen Menschen vom Pa*radieschen zu wenig Privatsphäre.

Die Umbauarbeiten legt der Verein in die Hände des professionellen Handwerks – das gibt der Finanzplan her. „Was wir in Eigenleistung umsetzen können, sichert unseren finanziellen Puffer: Tapeten entfernen, Böden herausreißen, streichen. Alles andere ist eingerechnet.“

Alternatives Wohnkonzept

Das Kollektiv hängt an Charme und Charakter des alten Hauses. Einfach alles platt machen und neu bauen, käme nie infrage. Gemeinsam mit einem Architekten, der gleichzeitig auch Energieberater ist, tüftelt das Team derzeit an der Raumaufteilung. „Aktuell gibt es auf drei Etagen sechs Wohnungen mit je drei Zimmern. Wir möchten eine größere Wohnung und vier kleinere gestalten. Mit weiteren Direktkrediten könnten wir auch den Dachboden ausbauen.“ Dieser misst etwa 50 Quadratmeter und wäre laut Falterer als Coworking-Space, Treffpunkt oder zusätzliche Wohnung geeignet. Geld dafür gibt es aber wohl erst im Frühjahr 2024. 

Jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat bietet der Verein ein Treffen im Haus an. Hier können Kreditgebende, Menschen aus der Nachbarschaft und alle, die sich für das Projekt begeistern, vorbeikommen und sich mit den Verantwortlichen austauschen. „Zu uns kommt die Mama mit Kind, die Anschluss in der Umgebung sucht. Genauso ältere Menschen, die in einer Gemeinschaft leben möchten, in der sie sich nicht alleine fühlen. Diese Treffen zeigen, wie wichtig Wohnprojekte sind, die eine Alternative zum Modell der Kernfamilie darstellen“, sagt Schorer. „Leider haben wir viel mehr Anfragen als tatsächlich verfügbaren Wohnraum.“ 

Maximilian Schorer wuchs südlich von Augsburg auf, studiert hier Umweltethik im Master. Bis 2022 wohnte er in einem Haus mit sechs Wohngemeinschaften. Eine große Community, die einander so sehr vertraut habe, dass die Schlüssel aller Wohnungen stets draußen am Türschloss steckten. Als ein großer Investor das Haus kaufte, um es abreißen und neu bauen zu lassen, mussten alle ausziehen. Die hohen Mieten konnte niemand mehr bezahlen und Wohngemeinschaften waren dort ohnehin nicht gerne gesehen. Am Stadtrand in Friedberg fanden Schorer und einige der Mitbewohnenden ein neues Zuhause. 

Langfristig aber möchten Schorer und Franziska Falterer im neuen Pa*radieschen einziehen. „Wohnraum wird als Ware gehandelt und ist somit meist Privateigentum. Das schafft immer Abhängigkeiten, weil eine Person, die mietet, immer von Entscheidungen anderer abhängig ist“, kritisieren sie. „Wir sind alle um die 30, arbeiten und möchten einfach mit befreundeten Personen zusammenwohnen. Wir sind keine verrückte Hippiekommune. Nicht jeder Mensch muss separat in Beziehungen oder in Kernfamilien wohnen. Es gibt da auch andere Formen.“

Eine Bewegung im Werden

Seit August arbeiten die Vereinsmitglieder bis zu 20 Stunden pro Woche am Hausprojekt. Manchmal verbringen sie damit mehr Zeit als mit ihren bezahlten Jobs. Einer der nächsten Schritte ist die Auswahl der Mietenden. Die Kriterien dafür aber stehen noch nicht fest und müssen nach und nach von den Mitgliedern gesetzt werden. Die ersten sollen ab Herbst 2024 einziehen. „Es soll einen Gemeinschaftsraum und eine Werkstatt geben. Der Garten wird von allen genutzt und wir möchten auch die Nachbarschaft einbeziehen. Wichtig ist also, dass es gesellige Menschen sind, die ihre Türen nicht vor den anderen verschließen, sondern Bock auf eine große Gemeinschaft haben, die einander immer hilft“, sagt Falterer. 

Pa*radieschen steht aber genauso für politische Veränderungen. Denn die Mitglieder setzen sich dafür ein, dass sich die Idee alternativer Wohnkonzepte verbreitet und auch die Stadt Augsburg umdenkt. Die Resonanz auf ihr Projekt von Seiten der Kommunalpolitik empfinden Schorer und Falterer als durchweg positiv. „Es wäre natürlich mehr möglich und auch nötig: öffentliche Bewerbung und Unterstützung, finanzielle Förderungen für öffentliche Räume oder beim Umbau, Vermittlung von leerstehenden Gebäuden, die sich im Besitz der Stadt, der Stadtwerke und Wohnbaugenossenschaften befinden. Die Städte könnten außerdem ihr Vorkaufsrecht nutzen, um Immobilien zu sichern und anschließend über das Erbbaurecht an Initiativen wie uns weiterzugeben“, schlägt Falterer vor. 

Die politische Arbeit in Augsburg soll auch anderen Initiativen den Weg ebnen. Es sei für die Daseinsvorsorge schließlich städtische Pflicht, bezahlbaren Wohnraum bereit zu stellen. „Gemeinsam mit anderen Wohnprojekten und Gruppen, die sich für eine faire Wohnpolitik einsetzen, versuchen wir den politischen Druck zu erhöhen und Alternativen aufzuzeigen. Es ist wichtig, dass Städte freie Flächen und Gebäude kaufen und nicht alles an Privatpersonen oder Unternehmen geht. Und so lassen sich auch Kauf- und Mietpreise besser regulieren.“

Im Dezember plant der Verein eine „Winterwunderfete“ im Garten  – für alle Unterstützenden und Interessierten. Sobald das Haus fertig ist, soll es solche Zusammenkünfte regelmäßig geben. „In einer lebenswerten Nachbarschaft nehmen Menschen einander wahr und sehen auch die Bedürfnisse der anderen. Das ist kein Hirngespinst. Wir sehen uns an vorderster Front einer großen Bewegung“, meint Franziska Falterer. Sie steht mit Maximilian Schorer im Garten vor der kleinen Garage. Gegenüber öffnet eine Nachbarin gerade die Fahrertür ihres Autos. Bevor sie einsteigt, winkt sie den beiden zu. „Ich hab gehört, ihr habt den Zuschlag bekommen. Herzlichen Glückwunsch, das freut mich sehr. Jetzt wohne ich direkt neben dem Paradies, das können nicht alle von sich behaupten.“

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