Queers erleben häufig Diskriminierung, wenn sie eine Familie gründen wollen. Um sie zu empowern, ist Toni Böhm Teil eines Kollektivs geworden. In Workshops zeigt die Hebamme* Queers, wie sie auch ohne ärztliche Hilfe ein Kind zeugen können.
Die Kampfsportszene ist männlich dominiert. Anna Schmidt gibt deshalb Kurse in Brazilian Jiu-Jitsu – und nur FLINTA* haben Zutritt. Der Dresdnerin geht es dabei um mehr als Selbstverteidigung. Sie will andere ermächtigen. Ein Trainingsbesuch.
Zum 80. Mal bereits jährt sich das Gedenken an die Luftangriffe auf Dresden 1945. Ob und wie den Opfern gedacht werden soll, ist seit Jahrzehnten umkämpft. Ein Bündnis will das Gedenken ganz abschaffen. Veto hat eine Blockade begleitet.
Über mentale und physische Gesundheit zu sprechen, ist essentiell. So weit, so gut. Wie wir das tun, ist extrem unterschiedlich. Und manchmal bleibt es ein Tabu. Aufklärung findet dann zunehmend und oft unreflektiert in Social Media statt.
Dass die Union mit der AfD paktiert, hat viele erstaunt. Antidemokratische Ideen finden längst weltweit Zuspruch und rechte Gewalt wächst. Das alles wirkt oft entmutigend – und doch bietet sich eine Chance für progressive Veränderung.
Geflüchtete Mütter in Deutschland nehmen deutlich seltener an Sprachkursen teil als Männer. Die Gründe: Care-Arbeit und eine fehlende Beaufsichtigung der Kinder. In Mannheim schließt der Verein Müttersprache genau diese Lücke. Ein Besuch.
Eine eisige Nacht, sieben Stunden auf der Autobahn bis nach Sachsen. 200 Busse brachten Tausende Menschen zum Protest gegen den AfD-Parteitag nach Riesa. Veto hat eine Fahrt begleitet und gefragt, was Menschen gegen rechts antreibt.
Was geschieht, wenn Kultur nicht nur auf Bühnen spielt, sondern alltäglich wird? Anica Happich sucht im Theater Antworten auf die gesellschaftliche Polarisierung. Zwischen Thüringer Plattenbauten erobert sie Räume, die sonst die AfD besetzt.
Weihnachten ist Familienzeit! Das würden sicher viele Menschen so bestätigen. Für mich ist es genau die richtige Zeit, um unsere Familienbilder zu hinterfragen und uns von einigen zu verabschieden. Kein Bock mehr auf Neunziger-Klischees.
Die globale Gasindustrie kam Mitte Dezember im Berliner Hotel Adlon zusammen, um den Einsatz von Flüssiggas als „Brückentechnologie“ zu forcieren. Das Bündnis Ende Gelände rief zum Protest. Die Botschaft: LNG ist klimaschädlicher als Kohle.
Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne und stellen all jene vor, die für Veränderung etwas riskieren. Veto ist die Stimme der unzähligen Engagierten im Land und macht sichtbar, was sie täglich leisten. Sie helfen überall dort, wo Menschen in Not sind, sie greifen ein, wenn andere ausgegrenzt werden und sie suchen nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme.
Mediale Aufmerksamkeit aber bekommen ihre mutigen Ideen nur selten. Das muss sich ändern – und Aktivismus endlich raus aus der Nische! Die Aktiven brauchen vor eine starke Stimme und Wertschätzung für ihre Arbeit. Mit Veto machen wir Engagement sichtbar und zeigen denen, die finden, dass es nun höchste Zeit ist, sich einzumischen, wie es gehen kann. Unsere Botschaft an alle Gleichgesinnten da draußen: Ihr seid nicht allein!
Mit Print gescheitert?
Veto gab es bis Sommer 2022 auch als gedrucktes Magazin. Doch die extrem gestiegenen Preise für Papier, Druck und Vertrieb wurden für uns zur unternehmerischen Herausforderung. Gleichzeitig bekamen wir Nachrichten aus der Community, dass sich viele ein Abo nicht mehr leisten können. Wir waren also gezwungen, das gedruckte Magazin nach insgesamt zehn Ausgaben (vorerst) einzustellen.
Aber – und das ist entscheidend: Es ist keinesfalls das Ende von Veto, sondern der Beginn von etwas Neuem. Denn in Zeiten multipler Krisen wird Veto dringend gebraucht. Um Hoffnung zu geben, zu verbinden, zu empowern und zu motivieren. Deshalb machen wir alle Recherchen und Porträts kostenfrei zugänglich. Denn: Der Zugang zu Informationen über Aktivismus und Engagement darf keinesfalls davon abhängen, was am Ende des Monats übrig ist.
Transparenzhinweis
Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, dem GLS Treuhand e.V., dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und der Bürgerstiftung Dresden. Bis 2022 war auch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS beteiligt. Der Aufbau der Webseite wurden realisiert durch eine Förderung der Amadeu Antonio Stiftung (2019) und des Förderfonds Demokratie (2020).
Du kannst uns mit einer Spende unterstützen: DE50 4306 0967 1305 6302 00 oder via PayPal.